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Eschweiler. Er ist Ex-Prinz, Ehrenpräsident, Großvater, Skiläufer, Dorftrottel, von Sternzeichen Fisch, Chaoti, Träger des Goldenen Stadtwappens, bunter Hund, Schlawiner, gelernter Autodidakt und seit Samstag nun auch ein „Schluckspecht“, der Vollblutkarnevalist Hans-Peter Schnitzler nahm die begehrte Auszeichnung der 1. Jongenschaft der KG Klee Oepe Jonge dankbar entgegen und mit seiner Dürwisser Narrengarde den Saal des Hauses Flatten ein.
Dabei hatten die Dürwisser für ihren Ehrenpräsidenten so manche Überraschung im Gepäck, die aus der „Festveranstaltung“ eine regelrechte Karnevalssitzung der ganz besonderen Klasse machte.„Er ist niemals aufdringlich“, die seinem Sternzeichen Fische zugeordnete Eigenschaft war wohl das einzige, was in der Laudatio von „Schluckspecht“ Leo Gehlen so gar nicht zu Hans-Peter Schnitzler passte, aber nicht das letzte, worüber sich das Publikum an diesem kurzweiligen Abend in der „Delio-Arena“ amüsieren sollte. Aus seinen Erfahrungen mit festsitzenden Einwegkesseln und unpassender Schuhmode heraus schloss der Laudator folgerichtig: „Hans-Peter, du bist eine Mischung aus Tolpatsch und Unglückschaft!“
Allerdings mit einer gehörigen Portion Bühnentalent versehen, so gelang es dem Eschweiler Karnevalsprinzen von 1984 als Nachfolger in die große Fußabdrücke des legendären Narrengarde-Präsidenten Jupp Sieberichs zu treten und eine ganz eigene Duftmarke im Indestadt-Karneval zu setzen. Seit 39 Jahren ist Hans-Peter Schnitzler seiner Dürwisser Narrengarde treu und genießt es immer noch, auf der Karnevals-Bühne zu stehen, sei es mit seinem Bruder Gerd als „Dorftrottel-Duo“ oder mit den beiden Vereinskameraden Heinz Münstermann und „Schorsch“ Johnen als „3 Chaotis“ bei der Interpretation der Bläck-Fööss-Version von Grönemeyers „Männer“, beides auf der Schluckspecht-Orden-Verleihung am Samstag noch einmal live zu erleben.
„Verehrte Festveranstaltung – so ne Quatsch!“, ans Protokoll halten gehört sicherlich nicht zu den Stärken des begnadeten Redners Hans-Peter Schnitzler, der in seiner Dankesansprache „überhaupt nix vorbereitet“ hatte – und trotzdem zehn Minuten lang ohne Punkt und Komma redete, nur um festzustellen: „Schluckspecht ze sinn hätt övverhaupt nix mit suffe ze donn, jetzt häste Johre drop trainiert un dann dat“. Zu seiner Be-ruhigung überreichte Arno Goebbels von den Klee Oepe Jonge dann doch noch einen gefüllten Bierkrug nebst Urkunde und Orden.
Das Jugendtrompeterkorps der „Kaafsäck“, die Jugend-Showtanzgruppe der Narrengarde, das Dürwisser Tanzpaar Milena Getz und Fabian Florenkowsky sowie der Spielmannszug „Reserve Jonge und Mädchere“ und Hastenraths „Bras-Els-Kapelle“ sorgten für das musikalische Unterhaltungsprogramm des Abends.
Mit Zahnarzt-Abenteuern und brandneuem „Warte-Song“ überraschte Alfred Wings seinen Vereinskollegen und Freund Hans-Peter Schnitzler, Heinz Saus und Hans Grün von der KG Eefelkank aus Hastenrath brannten ein Witze-Feuerwerk ab und auch Jupp Körfer stieg an diesem besonderen Abend bei Flatten noch einmal in die Bütt mit der Frage der Fragen: „Wisst ihr övverhaupt, wat dä ess?“. „Dä“ ist eine ganze Menge (siehe Anfang dieses Berichts), aber auf jeden Fall ein „Jeck“ aus tiefster Überzeugung, der die Eschwieler Fastelovend im Herzen trägt. (vr/Foto: Volker Rüttgers)
(Quelle: Eschweiler Zeitung/Eschweiler Nachrichten vom 25. September 2012)