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Prinz Patrick verwandelt Saal in Blumenmeer

Großartiger Auftakt in die närrische Session: Mehr als 800 Gäste feiern in der proppenvollen Dürwisser Festhalle die Proklamation der neuen Tollität.

Endlich!!! Nach monatelanger Abstinenz wird das nahezu immer jecke Völkchen an der Inde wieder von einer Tollität regiert: Im Rahmen einer rauschenden Proklamation und Ballnacht erhob Komitee-Präsident Norbert Weiland den Narrengardisten Patrick Nowicki in den närrischen Adelsstand. Prinz Patrick I. hält nun gemeinsam mit seinem Zeremonienmeister Michael Körfer fünfeinhalb Wochen lang die Geschicke seiner geliebten Heimatstadt in der Hand. Mehr als 800 Gäste in der proppenvollen Festhalle Dürwiß huldigten ihrer frischgebackenen Tollität und ließen mitsamt den zahlreichen Protagonisten auf und hinter der Bühne die Proklamation zu einem echten Erlebnis werden. Prinz und Zeremonienmeister setzten ihr Ansinnen „die Stadt zu rocken“ gleich in die Tat um. Doch neben Jubel, Trubel, Heiterkeit kamen auch wohltuend ruhige und emotional berührende Momente zu ihrem Recht.

Weiland international

Schon vor dem Einmarsch des Elferrates und der Standartengruppen präsentierte die Jugendgruppe der Kaafsäck unter der Leitung von Luca Scheeren ein musikalisch mitreißendes Programm. Komitee-Präsident Norbert Weiland machte dann kurzerhand deutlich, welche Stunde geschlagen hat: „Von draußen vom Walde komme ich her. Ich muss euch sagen, es fastnachtet sehr!“ Fastelovend in Esch- weiler komme „van Häzze“ und setze dem „von Eitelkeit und Machtgehabe geprägten Unrecht auf der Welt Gemeinschaft entgegen“. Und zwar international, ließ es sich Norbert Weiland nicht nehmen, die Freunde aus den Partnerstädten Wattrelos sowie Reigate & Banstead auf perfektem Französisch beziehungsweise Englisch willkommen zu heißen.

Um Punkt 19.22 Uhr tuppte Michael Körfer dann erstmals mit sei- nem Zeremonienmeister-Stab kraftvoll auf und erhob seine Stimme, um den zu diesem Zeitpunkt noch insignienlosen und designierten Prinzen Patrick Nowicki anzukündigen. Dieser verwandelte auf seinem von Ovationen begleiteten gefühlt stundenlangen Weg zur Bühne die Festhalle in ein  gelbes Blumenmeer. „Oben“ ange- kommen, erwartete der Komitee- präsident das Duo, um gleich „in medias res“ zu gehen. „17368 Tage nachdem du im St.-Antonius-Hospital zu Eschweiler das Licht der Welt erblickt hast, geht heute einer deiner Lebensträume, nämlich ‚eemol Prinz ze sin‘, in Erfüllung“, so die Ankündigung Norbert Weilands, der den Lebenslauf seiner Tollität kurz skizzierte.

Mit leuchtenden Augen

Schon unmittelbar nach der Ge- burt des kerngesunden Burschen sei aufgefallen, dass dessen Mund- werk nicht unbedingt zu klein aus- gefallen sei. Der karnevalistischen Frühphase mit dem Startschuss in St. Silvester in Neu-Lohn sowie der Regentschaft als Kinderprinz des FKK (Förderkreis Kinzweiler Karne- val) folgte der zielstrebige Weg in Richtung Dürwisser Narrengarde, der der Liebhaber des Rheinischen Sauerbratens, der Fohlenelf vom Niederrhein (kein Mensch ist voll- kommen) sowie des wohltempe- rierten Gitarrenspiels im Jahr 1986 als Rekrut beitrat und der er seit 2001 als Präsident seinen Stempel aufdrückt.

Dann nahte der Moment, dem Patrick Nowicki tage-, monate-, jahrelang entgegengefiebert hatte: „Kraft meines Amtes und mit der eindeutigen Zustimmung des Prinzenwahlausschusses proklamiere ich dich zu Prinz Patrick I.“, läutete Norbert Weiland die Regentschaft des ehemaligen Meier-Königs vom Schneckes ein. Dieser nahm sichtlich bewegt die Insignien Mütze, Pritsche, Stern, Urkunde und Stammbuch in Empfang und präsentierte sich mit leuchtenden Augen seinen Untertanen. Wenige Minuten später war auch Michael Körfer in das Amt des Zeremonienmeisters eingeführt.

„Wir wollen Fastelovend unter einem Hut feiern. Mit allen Menschen, egal woher sie kommen. Eschweiler ist kunterbunt. Die politische Farbe braun hat in Eschweiler nichts verloren.“

„Seid in den kommen den fünfeinhalb Wochen für wirklich alle da, schließt niemanden aus, schreibt eure Geschichte mit Herz und Seele, erlebt selber und bereitet anderen unbeschreibliche Glücksmomente“, gab der Komitee-Präsident dem Prinzenduo mit auf den Weg.

Worte, denen sich Bürgermeister Rudi Bertram unmittelbar vor der Schlüsselübergabe eindring gebe ich mit dem Schlüssel eine Stadtkasse, in der Geld vorhanden ist. Sollte an Aschermittwoch ein Euro fehlen, rufe ich die Zeitung an!“, kündigte Rudi Bertram mit einem Augenzwinkern an.

Um dies zu verhindern, verkün- dete der nun inthronisierte Prinz Patrick I., der übrigens erstmals während einer Veranstaltung in der Festhalle Dürwiß erst nach ein- einhalb Stunden zu Wort kam, auch im Namen seines Zeremo- nienmeisters die elf Paragraphen, die Richtschnur der Regentschaft werden sollen. „Freude und Froh- sinn sollen regieren, Eischwiele Platt überall Einzug halten und die Punkte, die der Prinzentross in den kommenden Wochen einfährt, sollen nicht in Flensburg, sondern beim 1. FC Köln landen.“

„Du bist mein bester Prinz“

Ganz wichtig: „Wir wollen Fas- telovend unter einem Hut feiern. Mit allen Menschen, egal woher sie kommen. Eschweiler ist kunter- bunt. Die politische Farbe braun hat in Eschweiler nichts verloren“, unterstrich die Tollität, die vor- schlug, an Rosenmontag Bützchen an alle zu verteilen, die am Rande des Weges stehen und das bunte Treiben organisatorisch erst mög- lich machen.

Doch auch am Samstagabend wurden bereits bewegende Liebes- bekundungen vergeben: Prinzen- tochter Lilly Nowicki holte mit Unterstützung von Laura Wings und Florian Offer für ihren Papa zunächst die „Stääne“ vom Heimvolk auf fünfeinhalb im wahrsten Sinne „tolle“ Wochen ein.

Die Komitee-Vizepräsidenten Walter Münchow und Manfred Wienands überreichten den Prin- zenpaar-Gattinnen Dagmar Nowi- cki und Susanne Körfer Blumen, bevor Manfred Wienands für seine 22-jährige Tätigkeit innerhalb des geschäftsführenden Vorstands des Komitees ausgezeichnet wurde. Die Gratulation der ehemaligen Prinzen und Zeremonienmeister überbrachten Wolfgang Mertens und Gregor Wings.

„Mir rocke de Stadt“

Musikalisch hatten in gewohnt schwungvoller Art die Kaafsäck unter der Leitung von Dieter Kal- tenbach für prächtige Stimmung gesorgt, bevor zu später Stunde die Mundartband „De Kröetsch“ nach „Lisbeth“ und „Hallo Leo“ rief, be- vor eine ganz besondere Zugabe folgte. Denn unterstützt von den Fröschen gaben Prinz Patrick I. und Zeremonienmeister Michael ihre Prinzenlieder zum Besten: „Heemat an dr Eng“ als Hommage an die Heimatstadt ließ die Zuhö- rer ins Schwelgen kommen, bevor „Mir rocke de Stadt“ den Rhyth- mus der nahen Zukunft vorgab.

Am (sehr frühen) Sonntagmor- gen machte dann noch die voll- ständig angetretene KG Narren- garde „ihrem“ Prinzengespann die Aufwartung. Großartige Momente folgten. Der Startschuss in die Ses- sion ist geglückt und hallt nach!

lich anschloss. „Wir leben in Zei- ten, die ich in meinen gut 60 Jah- ren noch nicht mitgemacht habe. Ihr tragt nun die Verantwortung, alle Menschen einzubinden. Seid Garanten für Gemeinschaft und denkt an Menschen, denen es nicht so gut geht“, so der Verwal- tungschef. Und: „Erstmals über-

mel und bat die Tollität kurz darauf ganz nah an ihre Seite. „Ich singe schließlich nicht für die Gäste, sondern für dich“, so ihre ein- leuchtende Begründung, bevor ihr selbstgetextetes Lied „Du bist mein bester Prinz“ wohl keineswegs nur beim Adressaten für Gänsehaut pur und anschließende Beifalls- stürme sorgte.

Ein grandioses Programm gab der Proklamation weitere wohl- schmeckende Würze: Hofnärrin Dorothee Schmitz unterstrich den Zusammenhalt der 22 Karnevalsgesellschaften der Indestadt, legte den Finger jedoch auch in so manche Wunde, die Bahnübergang Jägerspfad und Tunnel am Sticher Berg, Auflösung der ESG Fußball und Situation Stadtjugendring heißen.

Redner-Urgestein Jupp Körfer warf seine Bewerbung für das Amt des Prinzen des Jahres 2048 in den Ring und gab dem studierten Ger- manisten auf dem Prinzenthron in Sachen „Ach wär ich nur...“ einen rhetorischen Hinweis. „Nie mehr Konjunktiv. Patrick, du bes et!“ Kollege Alfred Wings lieferte einen Parforceritt in Reimform, der von Bauer Waldemar über Töchterchen Schschakeline bis hin zum unver- zichtbaren Thermomix reichte. Tänzerisch begeisterten die „Rainbow Dancers“ sowie die Marie- chen- und Tanzpaargruppe des Komitees das Publikum auf ganzer Linie.

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