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Alfred Wings reitet den Esel

Der Büttenredner und Ex-Prinz wird als 13. Träger des Eselordens der 7. Korporalschaft
der KG Blaue-Funken-Artillerie ausgezeichnet. Tochter Laura sammelt reichlich Pluspunkte.

Würdig oder nicht? So lautete die Frage! Am Ende gab einmal mehr das wahrlich starke Geschlecht den Ausschlag: Tochter Laura Wings sprang für ihren Papa in die Bresche und rührte stimm- und wortgewaltig die Werbetrommel für den renommierten Büttenredner und sympathischen Ex-Prinzen. Dementsprechend fiel es dem aus honorigen Herren bestehenden „Entscheidungsgremium“, auch Jury genannt, letztlich nicht schwer, den „Delinquenten“ für würdig zu halten,zum13. Träger des traditionell von der 7. Korporalschaft derKGBlaue-Funken-Artillerie Eschweiler verliehenen Strafeselordens zu werden.

Also senkte Alfred Wings im Rahmen des Strafeselabends sein Haupt, um sich den Orden von Korporalschaftsführer Guido Adrian umlegen zu lassen. Augenblicke später nahm er auf dem„Leeve Jong“ Platz. Der Esel hatte ein Jahr lang geduldig im Stall und am Mittwochabend stundenlang neben der Bühne des Talbahnhofs ausgeharrt, bis Wings vom Rücken des Strafesels aus, den Jubel des närrischen Volkes entgegen nahm. Eine gelungene Generalprobe für die heutige Rathausstürmung.

„Wer ist eigentlich ein echter Jeck?“, fragte Guido Adrian in Richtung der zahlreichen Herren (und der Damen der Familie Wings), die
sich imTalbahnhof versammelt hatten, um zu erleben, ob ein würdiger Nachfolger für„Titelverteidiger“ Walter Brandt, der vor Jahresfrist das erste Dutzend der Strafeselordenträger vervollständigt hatte, zu finden sei.„Ein echter Jeck ist jemand, der für seine Sache
einsteht“, beantwortete der Korporalschaftsführer die Frage selbst und bat unmittelbar darauf einen Mann auf die Bühne, der dieser
Beschreibung vollumfänglich entspricht: Alfred Wings! „Wir haben innerhalb unserer 7. Korporalschaft einstimmig entschieden, dass
er ein würdiger Delinquent ist, den EselzumRathaus zu begleiten“, ließ Guido Adrian wissen, der gemeinsam mit seinem Stellvertreter Udo Schieren durch ein unterhaltsames Programm führte.

Und die beiden„Verteidiger“ ließen zur Untermauerung ihrer Behauptung Fakten sprechen: „Der am 28. April 1963 in Langendorf Geborene und 1973 nach Dürwiß Umgesiedelte verspürte bereits in jungen Jahren das Bedürfnis, sich mitzuteilen.“ Vollkommen korrekt, wie Alfred Wings zu bestätigen wusste. „In der vierten Klasse habe ich freitags im Linienbus zwischen Langendorf und Alt-Lohn die Lieder aus der Hitparade gesungen. An der Endstation durfte ich dann Autogrammeschreiben!“, hatte „der Lange“ nicht nur einmal die Lacher auf seiner Seite. Zu Beginn seiner Schullaufbahn am Städtischen Gymnasium seien dann Gedichte aus seiner Feder entstanden. „Und als Dürwisser Pfadfinder sind dann Theaterstücke hinzugekommen, die tatsächlich aufgeführt wurden. Darauf bin ich noch heute stolz“, blickte der – zu diesem Zeitpunkt noch – Ordensanwärter zurück.

Dochwarum wurde derVater von vier Töchtern eigentlich nicht Landwirt wie seinVater, sondern Beamter bei der Kriminalpolizei?„Diese Frage kann ich klar und deutlich beantworten: Weil ich zu blöde bin, einen Nagel in dieWand zu schlagen!“ An seinen ersten Auftritt als Büttenredner im Januar 1997 bei der Frauengemeinschaft Dürwiß erinnert sich die Tollität der Session 2011/12 natürlich noch genau. Schließlich führt er über jede einzelne Rede Buch, samt
Note wohlgemerkt. Und so weiß er, dass 64 Reden seinem ersten Auftritt bei der Narrengarde Dürwiß vorangingen. „Ende der 90er Jahre war es wegen der großen ,Konkurrenz’ gar nicht so einfach, einen Platz in der Bütt der Narrengarde zu ergattern“, so die Begründung des„Delinquenten“, für den es nun galt, anspruchvollste Aufgaben zu lösen. Tochter Laura sammelte dann mit ihrem mitreißenden Auftritt eine Vielzahl von Pluspunkten für ihren „alten
Herrn“, der als Fürsprecher in eigener Sache seine „Top-11-Auftritte“ aus 22 Jahren Büttenredner-Karriere vorstellte.

Unmittelbar darauf zog sich das „Bewertungsgremium“ mit Walter Brandt (Eselsordenträger 2018), Patrick Nowicki, Michael Körfer (Prinzengespann 2017/18), Günter Pesch (Präsident KG Kirchspiel Lohn), Manni Sittard (Mitglied 4.
Korporalschaft der Scharwache) sowie René Rüben (7. Korporalschaft derKGBlaue-Funken-Artillerie ) zur eingehenden Beratung zurück. Patrick Nowicki war als „Dorfreporter“ der Frage „Ist es nicht schön?“ nachgegangen und zum Ergebnis „Ja, es ist nicht schön!“ gelangt. Prinz Paulo I. hatte bei seinerstimmungsvollen Audienz mit Zeremonienmeister Pedro den „Kleinen Eselorden“ als Eintrittskarte für das„Entscheidungsgremium“ in Sachen „Eselorden 2020“ in Empfang genommen. Und der Auftritt des Trompetensounds „Die Weisweiler“ sollte noch bevorstehen. Doch zunächst stand die Urteilsverkündung 2019 an: „Alfred Wings ist würdig, den 13. Träger des Eselordens zu werden und auf dem Strafesel Platz zu nehmen“, sagte Manni Sittard unter großem Applaus des Publikums.


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