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Vereinsleben und Geselligkeit

Dürwiß ist seit alters her ein kulturfreundliches Dorf mit regem Vereinsleben. Auch im Jahr 1937 gab es eine Reihe von Vereinen im Ort.
Neben dem ältesten Traditionsverein, der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft von 1710, bestanden mehrere Gesangvereine: der Kirchenchor St. Bonifatius, der als Männergesangverein „Amicitia“ 1845 in der Nagelschmiede des Wirtes Laurenz Müller in der Gasthausstraße gegründet wurde. Aus der „Amicitia“ (Freundschaft) spaltete sich 1883 sich ein zweiter Gesangverein ab, der sich bis heute Männergesangverein „Sängerbund“ nennt. Im Jahre 1906 entstand aus einem Quartett von vier Sängern ein dritter Gesangverein im Ort. Als Doppelquartett gab er sich den Namen „Sangeslust“.

Wir sehen, die Dürwisser waren immer schon ein sangesfreudiges Völkchen. Zu Hause, bei den Kindern in der Schule und abends auf öffentlichen Plätzen wurde viel und gerne gesungen.

Vereinsleben und Geselligkeit

Der Blick auf den alten Zehnthof mit dem Feuerwehrturm. Heute befindet sich dort der Parkplatz vor der Sparkasse.

Der „Verein für dramatische Kunst“, gegründet 1900, aber auch die „Jünglingskongregation“ und der Katholische Arbeiterverein pflegten das Laienspiel. Unvergessener Höhepunkt waren die Freilichtspiele, die der musisch begabte Kaplan Wilhelm Dauffenbach 1931 bis 1933 auf der Dachterrasse des Jugendheims mit rund 200 Laienspielern aus dem Dorf vor großem Publikum darbot. Fast jeder zehnte Dürwisser - alt oder jung- hatte eine Rolle übernohmen.

1931 wurde der „Jedermann“ von Hoffmannsthal mit großem Erfolg aufgeführt, 1932 Calderons Schauspiel „Das Lamm des Isaias“, und im folgenden Jahr 1933 vor einer großartigen Kulisse „Das Gastmahl des Bathasar“, ebenfalls ein Werk des spanischen Dichters Calderon. 17 Mal wurde das klassische Stück von August bis September vor Tausenden Besuchern aus nah und fern dargeboten. Im Jahr der „Machtergreifung der Nationalsozialisten" war dies ein Kontrapunkt zu der atheistischen Bewegung. Dürwiß war für drei Jahre ein Festspielort im Blickpunkt der Schauspielkunst liebenden Öffentlichkeit geworden.

Der Karnevalssonntag, 7. Februar 1937, war eine Sternstunde für den organisierten Karneval in Dürwiß. Auf Anregung von Heinrich Linnartz, Servatius Meisen und Matthias Clermont unterzeichnete Carl von Stachelsky den Gründungsaufruf für eine Karnevalsgesellschaft, die den Namen „Narrengarde“ tragen sollte. 43 Dürwisser Bürger trugen sich in die Anwesenheitsliste ein. Zwei Tage später brachte ein Karnevalswagen mit dem Motto „Wir sind ausgeschlüpft!“ beim Umzug die frohe Kunde durch die Straßen des Dorfes.

Auf der ersten Generalversammlung am 28. Februar 1937 wurde Martin Linnartz zum Präsidenten der „Karnevalsgesellschaft Narrengarde Dürwiß" gewählt. Auf der ersten Gala-Prunksitzung im folgenden Jahr am 23. Januar 1938 erklang zum ersten mal der von Heinrich Linnartz getextete und komponierte Gardemarsch: Mie send die Dörwisse Jonge, alaaf, tippe Nähl on schwemme
en de Kaaf, hant emme jode Mot , se krije os net kapott ...

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