Politische Situation
Es war das 5.Jahr nach der „Machtergreifung“ und der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler durch den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Die demokratischen Parteien waren seit Jahren verboten oder hatten sich selbst aufgelöst. Das Deutsche Reich war eine Diktatur, Die NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) durchdrang und beherrschte mit ihren Gliederungen das gesamte politische und öffentliche Leben, die Verwaltung und auch die Justiz.
Besonders die Jugend versuchte man für den totalitären Staat zu gewinnen. In der Dürwisser Volksschule gehörten zum Beispiel 1936 über 90 Prozent der Schulkinder der oberen vier Jahrgänge den NS-Jugendorganisationen an, dem Jungvolk und den Jungmädel. Daher hatte die Schule die „Ehre“, die Fahne der Hitlerjugend zu hissen. Das geschah morgens vor dem Unterricht mit einem feierlichen Appell.eutete Krieg!
Die heutige Jülicher Straße zur Zeit der Narrengarde-Gründung. Links ist der Saal Schröteler zu sehen. Gegenüber befindet sich die heute Barbara-Apotheke.
Die 1935 erlassenen Nürnberger Gesetze (Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre) führten zu einer wachsenden Verfolgung und Entrechtung der Juden. Bis zum Herbst 1938 wanderten rund 170.000 Juden aus Deutschland aus.
Staatliche Maßnahmen zur Behebung der hohen Arbeitslosigkeit (in der Weltwirtschaftskrise 6 Millionen im Deutschen Reich) wurden wie der beginnende Autobahnbau und die Aufrüstung zum Motor des wirtschaftlichen Aufstiegs. Die Zahl der Arbeitslosen sank 1937 nach zehn Jahren erstmals unter die Ein-Million-Grenze. Das war aber nur möglich, weil mehr als die Hälfte der
Staatsausgaben in die Wiederaufrüstung flossen und die Staatsverschuldung immens zunahm.
Am 5.November 1937 erklärte Hitler in einer geheimen Konferenz mit den Spitzen der Wehrmacht seine Absicht, die angeblichen Raumprobleme des deutschen Volkes durch Gewalt zu lösen. Das bedeutete Krieg!
